Ashram & Kloster auf Zeit
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Wenn alles zu viel wird – eine Auszeit auf Reisen, eine Auszeit im Leben.
Nicht immer ist es auf längeren Reisen entspannt. Um einmal Urlaub vom Urlaub zu machen und völlig neue Erfahrungen zu sammeln, für den gibt es eine ganze Reihe von Optionen. Im besten Fall entdeckst du deine Spiritualität… oder wirst erleuchtet?
Aber auch im Berufsleben, wenn der Job stresst und die Energie verloren gegangen ist, lohnt sich ein Besuch im Kloster. Dann gibt es Menschen, die in einer Lebenskrise stecken. Gerade in Zeiten von Corona – Covid-19 gibt es viele, die diese Situation überfordert. Für jene ist der Aufenthalt in einem Retreat (Rückzug) oder Kloster ein wahres Juwel, um den Kopf freizubekommen und das Herz zu öffnen.
Kloster auf Zeit, Ashrams und Retreats 2024
Gehe in einen Ashram
Delhi. 18 Uhr Ortszeit. Du bist hungrig, willst etwas essen. Kaum hast du das Hostel verlassen, erschlägt dich die Hitze. Die Gerüche auf den Straßen sind kaum erträglich. Sie wechseln zwischen beißendem Uringestank und süßlichem Patschuli, der von dem Hindutempel herüberweht. Ausnahmslos jeder, der sich motorisiert fortbewegt, muss hupen, zwanghaft. Ein Leprakranker am Straßenrand versucht dich zu berühren, um ein paar Rupien zu erbetteln. Alles schwer zu ertragen. Da gibt’s nur eine Lösung: ab in den Ashram! Und in Indien gibt es sagenhaft viele.
Ashram von Amma, „the Mother of All“. Sie wird dich umarmen (und du wirst es lieben).
Ein Ashram ist eine Art Kloster, ein Rückzugsort, in dem der gläubige Hindu einem Meister (Guru oder Baba) folgt und sich auf einen spirituellen Pfad begibt. Der Guru vermittelt dem Besucher seine spezifische Lehre, die er zu bestimmten Zeiten vorträgt. Unterstützend existiert ein strenges Regelwerk an Yoga- und Meditationszeiten.
Sind Ashrams in Indien kostenlos?
Kostenlos sind Ashrams in Indien eigentlich nicht. Oft gibt man, was man geben kann. Es gibt nur einfache Kost und Logi, verbunden mit dem Verzicht auf Genussmittel. Karma Yoga – die Unterstützung durch Arbeit in Küche, Garten oder durch Putzen – wird im Allgemeinen vorausgesetzt.
Es wird ein respektvolles, friedliches Verhalten erwartet. Die Kleidung muss sauber und gepflegt sein und deinen Körper ausreichend bedecken. In manchen Ashrams sind weiße, orange, gelbe oder rote Roben Vorschrift. Diese können für wenig Geld vor einem Ashram gekauft werden. Oft unterstützen Ashrams karitative Projekte, wie den Aufbau von Schulen und Krankenhäusern. Eine Definition findest du bei Wikipedia.
Ashrams erlangten erstmals in den sechziger Jahren große Aufmerksamkeit, als die Beatles den Ashram von Maharishi in Indien besuchten. Kontrovers diskutiert wurden die Ansichten des Guru Bhagwan (Osho). Hier folgt eine verschwindend kleine Auswahl populärer Ashrams im Mutterland:
- Amma: Eigentlich Mata Amritanandamayi oder auch Ammachi genannt, bewohnt im malerischen Süden Indiens ein Ashram mit gigantisch großen Gästehäusern, umgeben von den Backwaters, einer weit verzweigten Wasserlandschaft. Ihre Einzigartigkeit ist die Umarmung, die sie jedem Besucher zuteilwerden lässt: www.amma.de
- Osho: Nicht mehr am Leben, dafür blüht und gedeiht sein Ashram. Das Meditation-Resort, in Pune, unweit von Mumbai, wartet mit Angeboten auf, die eher für westliche Interessierte zugeschnitten sind: www.osho.com/de
- Ravi Shankar: Finde Glück und Stille durch Ravis „Kunst zu Leben“ in Bangalore/Indien (oder in Bad Antogast/Schwarzwald): www.artofliving.org/de-de
- Sathya Sai Baba: Meditiere, singe und öffne dein Herz am Golf von Bengalen: https://www.srisathyasai.org/pages/index.html
Besuche ein Yoga Retreat
Theoretisch verschwimmen hier die Kategorien Ashram und Yoga Retreat, da in vielen Ashrams die uralte Tradition des Yoga zur spirituellen Erleuchtung praktiziert wird. Das heißt aber auch, dass in Yoga Retreats nicht nur Übungen (Asanas) zur körperlichen Betätigung durchgeführt werden, sondern durchaus auch Mantren gesungen werden. Macht ja nichts. Yoga ist ebenso viel mehr und bietet neben Asanas auch ein tiefes Wissen über feinstoffliche Energien und Spiritualität. Willkommen in einer neuen Welt, konträr zu unseren westlichen Vorstellungen von allem!
Auf bookyogaretreats.com/de findest du von Kambodscha bis Kolumbien eine Vielzahl von Yoga Angeboten für deinen Urlaub – inkl. Übernachtung und Verpflegung – bis hin zu 500-stündigen Yogalehrer-Ausbildungen. Verfolgst du einen bestimmten Yoga-Stil, dann kann dieser vorausgewählt werden.
OM SHANTI
Meditiere die buddhistische Vipassana
Im Theravada Buddhismus ist die Praxis der zehntägigen Meditation ein Hauptpfeiler für ein religiöses Leben und findet ebenso immer mehr Interesse im Westen. Zehn Tage Achtsamkeit trainieren, Gedanken kommen und gehen lassen und sich von irdischen Gelüsten zu verabschieden, klingt erstmal machbar. Der Weg ist aber nicht ganz so einfach. Von frühmorgens bis nach Sonnenuntergang nichts weiter als im Sitzen, im Stehen und im Gehen zu meditieren, nicht reden und nicht einmal Blickkontakt aufnehmen zu dürfen. Dazu ein karges Essen, das fast ausschließlich aus Reis besteht, ist nicht jedermanns Sache. Und trotzdem. Die Erfahrung ist unglaublich. Wer durchhält, wird mit einem Glücksgefühl belohnt, das sämtliche „Strapazen“ vergessen lässt.
Auf der Webseite www.dhamma.org/de findest du eine Übersicht von 176 Kursorten weltweit.
Eine persönliche Empfehlung des Autors: Kloster Wat Kow Tham auf Ko Phangan im Golf von Thailand: www.kowthamcenter.org
Gehe in ein Kloster
Klöster auf Zeit liegen im Trend. Dabei gilt es zwischen „Klosterhotels“ und „richtigen“ Klöstern zu unterscheiden. Hotels in Klosteranlagen verfügen oft über einen hohen Standard und haben auch ihren Preis. Die Abgeschiedenheit und Einfachheit, die oft vorhandenen klösterlichen Gärten und der als Kreuzgang bezeichnete Innenhof, fordern zur Kontemplation und zum inneren Frieden auf. Mitunter verfügen Klöster auch über ein christliches Labyrinth, das zur Ruhe und Einkehr einlädt und den Weg zur Mitte – zu Gott veranschaulicht. Viele Ordensgemeinschaften bieten überdies interessante Seminare und Kurse an. Manche sogar, die weit über das christliche Weltbild hinaus gehen. Nicht selten werden Zen Meditation und Qi Gong angeboten.
Labyrinth in Damme Foto © Gernot Candolini
Kloster auf Zeit
Wer länger als 2 Wochen in einem Kloster verbringen möchte, dem bieten die verschiedenen Konfessionen gewisse Möglichkeiten. Ora et labora – bete und arbeite, bezeichnet die Teilnahme an den Liturgien wie Stundengebete und Eucharistie (Abendmahl), als auch die Mitarbeit in Garten, Haus und Küche. Zuvor muss der persönliche Kontakt hergestellt werden, um die Einzelheiten eines längeren Besuches sowie die Beweggründe zu besprechen. Daraufhin erhältst du bei Eignung eine Einladung.
Die hier vorgestellten Webseiten sind nicht immer aktuell und „state of the art“. Das mag daran liegen, dass Kirchen in anderen zeitlichen Dimensionen denken oder aber kein Wettbewerbsdruck besteht. Das heißt, dass du bei der Recherche nach dem Kloster deiner Wahl etwas aktiver sein musst.
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Jesaja 42,1
Katholische Klöster
Die deutsche Ordensobern-Konferenz DOK hat auf ihrer Webseite eine gute Übersicht mit klösterlichen Gemeinden in Deutschland und Österreich erstellt, einschließlich Kurz-Infos und Kontaktmöglichkeiten: www.orden.de.
Evangelische Klöster
Auf der Seite www.evangelische-kommunitaeten.de gibt es ein Verzeichnis über evangelische Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum, die ein Klosterleben auf Zeit anbieten.
Buddhistische Klöster
Eine Welt-Übersicht von Klöstern und buddhistischen Gemeinschaften findest du hier: www.buddhanet.info. Deutsche Zentren hat die DBU – Deutsche Buddhistische Union e.V. – hier aufgelistet: www.buddhismus-deutschland.de
Buddhistischer Tempel in Brasilien
Wichtige Sicherheitstipps für deine nächste große Reise findest du hier: Safety first – wichtige Reise-Sicherheitstipps
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